Als ich mich im Jahr 2022 entschied, mich näher mit Vitamin D zu beschäftigen, stand ich vor der Wahl: Sollte ich meinen Vitamin D-Spiegel durch Kapseln erhöhen oder lieber die Sonne nutzen? Da ich Kapseln generell skeptisch gegenüberstehe und den Vorteil hatte, den Winter auf den sonnigen Kanaren zu verbringen, entschied ich mich für die natürliche Variante – die Sonne. Ich startete ein Experiment mit dem Ziel meinen Spiegel auf natürliche Weise und ohne Supplementierung auf 50 ng/ml zu bringen.
Den Winter über genoss ich regelmäßig die Strände der Kanaren, allerdings war ich nie der Typ, der sich einfach in die Sonne legt. Stattdessen spielte ich leidenschaftlich Beachvolleyball und blieb ständig in Bewegung.
Erste Messungen und große Überraschungen
Im Februar 2023 ließ ich meinen Vitamin D-Spiegel zum ersten Mal messen und war überrascht: Mein Wert lag nur bei 36 ng/ml. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass Vitamin D nur bei einem Sonnenstand von über 45 Grad gebildet wird. Von November bis Ende Januar erreicht die Sonne auch auf den Kanaren diese Höhe nicht. Nach einem weiteren Monat in Spanien kehrte ich Ende März nach Deutschland zurück und ließ Mitte April erneut messen. Zu meinem Erstaunen war der Wert auf 34 ng/ml gesunken. Wie konnte das sein, obwohl ich so oft in der Sonne war?
Auf der Suche nach der Lösung
Entschlossen, das Rätsel zu lösen, reiste ich Mitte April ins Beachvolleyballcamp in die Türkei. Dort stand die Sonne bereits längere Zeit für mehr als 45 Grad über dem Horizont, und ich verbrachte täglich viele Stunden draußen – allerdings immer in Bewegung. Anfang Mai, zurück in Deutschland, ließ ich erneut messen: keine Veränderung, der Wert blieb bei 34 ng/ml. Ich begann, an meiner Methode zu zweifeln und fragte mich, ob mein Körper möglicherweise die Vitamin D-Bildung blockiert. Trotzdem gab ich nicht auf. Der Sommer in Deutschland stand bevor, und ich spielte weiterhin viel Beachvolleyball. Die nächste Messung im Juli zeigte einen Wert von 37 ng/ml – erneut enttäuschend angesichts der vielen Sonnenstunden.
Neue Strategie und erneuter Anlauf
Ich entschied meine Herangehensweise zu überdenken. Ich durchforstete erneut die Fachliteratur und entdeckte, dass es wichtig ist, Vitamin D im Liegen aufzunehmen und nicht in Bewegung.
Gleichmäßige UVB-Exposition: Im Liegen wird die Hautoberfläche gleichmäßiger der Sonne ausgesetzt, was die UVB-Strahlung besser verteilt.
Maximale Sonnenfläche: Mehr Hautfläche ist der Sonne direkt ausgesetzt, da der Körper im Liegen eine größere Fläche der Sonnenstrahlung bietet.
Entschlossen, meinen Vitamin D-Spiegel endlich zu erhöhen, begann ich, die Sonne gezielt im Liegen zu genießen und meine Sonnenstunden zu tracken. Der Sommer 2023 in Deutschland war jedoch nicht besonders sonnenreich; oft war es bewölkt. Trotzdem schaffte ich es zwischen Mitte Juli und Mitte September, etwa 1.500 Sonnenminuten im Liegen zu sammeln – durchschnittlich 25 Minuten pro Tag. Die Messung Mitte September durchbrach erstmals die 40er-Marke, blieb aber immer noch weit entfernt von meinem Zielwert von 50 ng/ml.
Rückschläge und neue Herausforderungen
In den folgenden zwei Monaten sank die Sonne wieder unter 45 Grad, und die Sonnenstunden wurden weniger. Zu meinem Pech erlitt ich Ende Oktober einen Fahrradunfall in Berlin, der zwei genähte Risswunden und die Einnahme von Antibiotika zur Folge hatte. Kurz vor meinem Abflug nach Spanien im November ließ ich erneut meinen Vitamin D-Spiegel messen. Und das Ergebnis? Sehen Sie selbst:
Der Wert meines Vitamin D-Spiegels sank um sage und schreibe 12 ng/ml. Ich hätte nie gedacht, dass Antibiotika einen so negativen Einfluss auf den Vitamin D-Spiegel haben könnten.
Die Kanaren und die 45-Grad-Hypothese
Als ich im November in Spanien ankam, wusste ich, dass die Sonne nicht mehr über 45 Grad steigen würde. Trotzdem legte ich mich täglich an den Strand, um zu überprüfen, ob die 45-Grad-Theorie tatsächlich stimmt. Bei der nächsten Messung zu Weihnachten 2023 war mein Spiegel um 7 ng/ml gestiegen. Sollte die 45-Grad-Hypothese also doch falsch sein?
Im Januar 2024 hatte ich die gleichen Bedingungen wie im Dezember und tankte fast identisch viele Sonnenminuten bei einem Winkel von unter 45 Grad. Diesmal blieb der Wert konstant bei 37 ng/ml und bewegte sich keinen Zentimeter. Meine Schlussfolgerung: Die 45-Grad-Theorie stimmt. Der Anstieg von 30 auf 37 ng/ml im November hing wohl eher mit der Erholung meiner Darmflora nach der Antibiotika-Einnahme zusammen.
Die Rolle von Magnesium
Ab Februar 2024 stand die Sonne wieder deutlich über 45 Grad. Seit November 2023 begann ich auch, Magnesium zu supplementieren – allerdings nicht, um die Wirkung von Vitamin D zu unterstützen, sondern um Muskelkrämpfe bei meinen Radtouren in den Bergen zu vermeiden. Mein Präparat enthielt kein extra Vitamin D. In gut zwei Monaten sammelte ich knapp 1.800 Sonnenminuten im Liegen. Und siehe da, bei der Messung Ende April 2024 schoss mein Vitamin D-Spiegel durch die Decke: Ich konnte sage und schreibe 20 ng/ml hinzugewinnen. Es scheint also, dass Magnesium ein entscheidender Co-Faktor für die Vitamin D-Bildung ist, genau wie Dr. Dennis Walker es erklärte.
Mein persönliches Experiment war letztlich doch noch erfolgreich. Durch die gezielte Aufnahme von Sonne konnte ich meinen Vitamin D-Spiegel auf über 50 ng/ml bringen. Aber das ist für mich kein Grund, hier aufzuhören.
Der nächste Schritt: Weitere Vitalstoffe und bioverfügbares Magnesium
Seit Anfang Mai supplementiere ich nun zusätzlich mit vielen anderen Vitalstoffen und einer noch wesentlich höher bioverfügbaren Version von Magnesium. Ich bin schon jetzt sehr gespannt, wie sich mein Vitamin D-Spiegel bis zur nächsten Messung Ende Juni 2024 entwickeln wird. Mein Experiment geht weiter. Ich werde weiterhin die Auswirkungen der Sonnenexposition auf meinen Vitamin D-Spiegel beobachten und dokumentieren. Die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend und motivieren mich, diesen Weg fortzusetzen. Bleiben Sie dran, um mehr über die Entwicklung meiner Vitamin D-Reise zu erfahren!
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